Zur kurzen „Shipvisite“ auf der MS Delphin
Das Wappen auf dem Schornstein lässt keinen Zweifel, um welches Schiff es sich handelt: die MS Delphin. An der Columbuskaje in Bremerhaven liegt sie vertäut. Viermal stattet sie der Stadt an der Wesermündung in diesem Jahr einen Besuch ab. Und wer nicht mit auf große Fahrt gehen kann, hat die Möglichkeit, das Schiff im Rahmen einer dreistündigen Schiffsbesichtigung kennenzulernen – übrigens auch an weiteren Terminen in mehreren deutschen Häfen. Eine gute Möglichkeit, sich ein Bild des kleinen Schiffes zu machen.
Rasch durch den Checkin, eine freundliche Begrüßung der Reiseleiterinnen samt kurzer Einweisung, dann geht es mit dem Schiffsplan in der Hand auf Erkundungstour. Start ist das Bootsdeck. Luftballons an den Kabinentüren weisen den Weg zu den Musterkabinen. Die hellen, großen Suiten und Komfortkabinen auf dem Bootsdeck hinterlassen nicht nur bei mir das Gefühl: Hier bin ich, hier bleib ich. Der eine oder andere Tagesgast malt sich schon voller Begeisterung seine Delphin-Kreuzfahrt aus.
MS Delphin in Pole Position
Um 12 Uhr strömen die Gäste in den Grand Salon auf dem Salondeck. Am Abend werden hier die Gäste der nächsten Kreuzfahrt mit einem Cocktail empfangen. Auch wir freuen uns über einen Kir Royal, Prosecco oder O-Saft. Kreuzfahrtdirektorin Uta Elsner spricht ein paar Worte zur Begrüßung und erklärt die Vorzüge der MS Delphin. Sie macht keinen Hehl daraus, dass es sich um ein sehr kleines Schiff älteren Datums handelt. Dafür sei die Atmosphäre stets entspannt, der Service persönlich und familiär. Maximal 470 Gäste gehen auf das Schiff. Sie werden von 230 Crewmitgliedern betreut. Die Bordsprache ist Deutsch – ein wichtiges Kriterium für viele Gäste. Zudem kann die Delphin viele Gebiete befahren, die Ozeanriesen aufgrund ihrer Größe verwehrt bleiben.
„Die MS Delphin liegt fast immer in der Pole Position“, sagt Uta Elsner. „Fast in allen Häfen, die angelaufen werden, legen wir direkt in den Stadthäfen an, die sich oft nahe der Altstädte befinden.“ Auch Zoodiacs sind an Bord, um auf den Expeditionskreuzfahrten mit der Natur auf Tuchfühlung gehen zu können. 70 Prozent der Gäste sind Wiederholer. Und auch die heute startende Kreuzfahrt nach Norwegen und ans Nordkap ist komplett ausgebucht. Bei einigen Sitznachbarn zerplatzen gerade spürbar Illusionen – hatten sie doch insgeheim von einer freien Kabine geträumt.
Direkt nach der Ansprache geht es in das Restaurant Pazifik zum Mittagessen. Nettes Ambiente, freundlicher Service – das weckt Erwartungen an die Küche. Und die werden nicht enttäuscht. Vorspeisen, Salatbüfett, Zwischengang, Hauptgericht, Käsebüfett und Dessert schmecken köstlich.
Nun heißt’s aber beeilen, denn um 14 Uhr geht es für die Tagesgäste schon wieder von Bord. Schließlich kommen ab 15 Uhr die Urlauber an Bord. Da muss alles wieder tiptop sein. Das Salondeck ist schnell erkundet: Weinbar, Foto-Shop, ein paar verheißungsvolle Boutiquen, Grand Salon und eine gemütliche Lounge für das Bier am Abend. Auf dem Bootsdeck darüber befinden sich die mit einem großen blauen Sonnensegel überspannten Pools, Poolbar und Lido Bar. Hier lässt es sich bei Sonnenschein bestens aushalten.
Sportler werden gerne das Brückendeck – das oberste Deck des Schiffs – aufsuchen. Neben einem kleinen Fitnessraum, der durch große Fenster einen schönen Blick aufs Meer ermöglicht, kann man hier auf einem Open-Air-Spielfeld Volleyball und Basketball spielen. Kurz bevor ich die Delphin verlassen muss, schaue ich mir noch die Innen- und Außenkabinen auf den Decks 2 und 3 an. Zugegeben, die Komfortzimmer auf dem Bootsdeck sagen mir mehr zu, aber die schlichten Außenkabinen mit Bullaugen oder größeren Fenstern sind geräumig und für zwei Personen absolut okay. Noch eine kleine Runde auf der schönen umlaufenden Teakholzpromenade auf dem Salondeck und ein letzter Blick auf die Nordsee, dann heißt es „Tschüss MS Delphin“.
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