Quantum of the Seas: Kreuzfahrt meets Science Fiction

Im Event-Raum Two70° sorgen sechs sogenannte Roboscreens für Unterhaltung © Royal Caribbean Int.

Im Event-Raum Two70° sorgen sechs sogenannte Roboscreens für Unterhaltung © Royal Caribbean Int.

Noch liegt die „Quantum of the Seas“ am Pier der  Meyer Werft in Papenburg. Doch der Chef von Royal Caribbean (RCCL), Richard D. Fain, machte am Montag bereits Lust auf mehr. Auf einer Pressekonferenz in der Werkshalle der Emsländer Schiffbauer verriet Fain einige spektakuläre Details des neuen RCCL-Schiffes. Da die Größenrekorde der beiden Schwesterschiffe „Oasis“ und „Allure“ dieses Mal nicht übertroffen werden, soll die Quantum auf einem anderen Gebiet punkten: RCCL kündigt das erste „Smartship“ der Welt an.

Während im Hintergrund die Arbeiter der Meyer Werft weiter munter an der „Anthem of the seas“ schweißten und hämmerten, erläuterte Fain die smarten Innovationen, die die künftigen Kreuzfahrtgäste erwartet. So soll der Check-In künftig in nur zehn Minuten über die Bühne gehen – ohne Schalter, aber dafür mit Apps und speziellen Funk-Chips, sogenannten RFID-Tags. Dank dieser elektronischen Helferlein sollen die Gäste nach dem Check-In zudem jederzeit prüfen können, wo sich ihre aufgegeben Koffer gerade befinden.

Kreuzfahrt 2.0

In der Bionic Bar mixen Roboterarme die Drinks © Royal Caribbean Int.

In der Bionic Bar mixen Roboterarme die Drinks © Royal Caribbean Int.

Auch an Bord will Royal Caribbean mit Apps, Tabletts und RFID-Chips ein ganz neues Kreuzfahrt-Gefühl erschaffen. Schifffahrt trifft Science Fiction könnte das Motto lauten. Denn neben Stewards, Kellnern und Offizieren wird es ganz neue „Dienstleister“ geben: Roboter! So mixen in der Bionic Bar Roboterarme die Drinks quasi wie am Fließband. Und in dem mehrstöckigen Event-Raum Two70° werden sechs sogenannte Roboscreens für Unterhaltung und stetig wechselnde Show-Einlagen sorgen.

Stetig wechselnd ist auch das passende Stichwort für die Fensterfront der Two70°-Räumlichkeiten am Heck des Schiffes. Denn die Scheiben sind gleichzeitig riesige Monitore und können den 270-Grad-Ausblick beispielsweise in der Nacht in eine Aquariums-Simulation oder ein Urwald-Panorama ändern. Star-Trek-Fans dürften sich an das Holo-Deck erinnert fühlen.

Satelliten-Power für Internet-Fans

Wer auch auf einer Kreuzfahrt nicht auf seine sozialen Netzwerke verzichten wollte, musste bislang auf freies WLAN im Hafen hoffen oder auf ebenso teure wie langsame Schiffsnetze zurückgreifen. Auf der „Quantum“ soll das nun alles anders werden: Fain kündigte eine eigene Satelliten-Verbindung an, die eine enorme Bandbreite bei deutlich reduzierten Kosten bieten soll. Laut des eingespielten Werbe-Trailers hat diese neue Technik mehr Bandbreite als alle anderen Kreuzfahrtschiffe zusammen. Über Details zu den Kosten schwieg sich der RCCL-CEO aber vorerst noch aus.

Vieles blieb am Montag also noch vage. Zudem muss sich zeigen, ob die Kombination High-Tech und Kreuzfahrt zusammenpasst und von den Kunden auch angenommen wird. Aber die smarten Innovationen könnten bei der jüngeren Zielgruppe durchaus ankommen – und mit der Quantum-Jungfernfahrt Ende des Jahren einen ganz neuen Hype auslösen.

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