Andere Länder, andere Sitten: Tipps für die Reise

Andere Länder, andere Sitten - Modernes und Altes nebeneinander  © Melanie Kiel

Andere Länder, andere Sitten – Modernes und Altes nebeneinander © Melanie Kiel

Wie leicht passiert es uns, dass wir auf Reisen in das eine oder andere Fettnäpfchen treten, weil wir mit den dortigen Gepflogenheiten nicht vertraut sind. Vieles, was hierzulande als selbstverständlich gilt, kann in anderen Ländern merkwürdig aufstoßen. Mit folgenden Tipps ist man jedoch gut gewappnet.

“Zahlen Sie zusammen oder getrennt?” Diese Frage stellen Bedienungen in nahezu jedem Restaurant in Deutschland. In den allermeisten Fällen verlangen die Gäste eine aufgeschlüsselte Rechnung. Jeder bzw. jedes Paar bezahlt für sich. In den USA oder auch bei unseren Nachbarn den Niederländern undenkbar. Es gibt im Englischen sogar einen Ausdruck dafür: “Going Dutch”. Denn die Niederländer galten in der Geschichte als geizig. Heute müsste dieses Sprichwort eigentlich eher “Going German” heißen. Auch in Belgien, Spanien und Italien ist es nicht üblich, getrennt zu zahlen.

Trinkgeldgepflogenheiten

In Amerika gehört es sich, bis zu 20 Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben. In anderen Ländern ist das Trinkgeld bereits in der Rechnung inkludiert. In Italien muss man zudem “Coperto” bezahlen. Dieser Aufschlag für Brot und Gedeckt wird immer verlangt, auch wenn kein einziges Grissini verzehrt wurde. Mit einem Trinkgeld für die Bedienung hat das aber nichts zu tun. Das wird – ist man zufrieden – extra fällig.

Im Restaurant

In Finnland ist es aufdringlich, sich im Restaurant zu fremden Menschen an den Tisch zu setzen; befremdlich ist allein schon die Frage nach einem freien Platz.

Anstand wird groß geschrieben

Wer in Finnland, Großbritannien oder Irland nicht unangenehm auffallen möchte, sollte sich auf keinen Fall irgendwo vordrängeln. Man stellt sich an und wartet geduldig in der Schlange. Das gilt in allen Lebenslagen: ob beim Einsteigen am Bus, der Warteschlange am Schalter oder beim Anstehen an der Kinokasse.

Kleiderwahl und Dresscode

Zu kurze Röcke oder Hosen, weit ausgeschnittene Oberteile und Tops mit Spaghettiträgern werden fast weltweit in Kirchen und Moscheen nicht geduldet. In der Türkei oder Kroatien gilt dies zudem für Besuche anderer Sehenswürdigkeiten. Unabhängig davon legt man in Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Türkei auch abseits vom Strand allgemein Wert auf korrekte Kleidung.

Ein Dresscode gilt auch für die Berge. Wer in den Alpen mit Turnschuhen oder im Strandoutfit die Berge erklimmt, zieht sich schnell den Zorn der Einheimischen zu. Festes Schuhwerk, widerstandsfähige Kleidung und ausreichend Verpflegung sind ein “Muss”. Je nach Sachlage kann es versicherungstechnisch sogar Probleme geben, wenn man beispielsweise durch falsches Schuhwerk nicht mehr in der Lage ist, den Rückweg anzutreten. Muss die Bergrettung aktiv werden, ohne dass eine Verletzung vorliegt, bleibt man unter Umständen auf den Kosten sitzen.

Zuviel Haut ist auch am Strand nicht immer erwünscht. FKK-Freunde sollten ausgewiesene FKK-Strände aufsuchen. Andernfalls können sogar Geldstrafen drohen. In Amerika wird es außerdem nicht gerne gesehen, wenn man sich am Strand statt in Umkleidekabinen umzieht. Zudem sollten dort auch kleine Kinder zumindest eine Badehose tragen.

Siesta beachten

In vielen südlichen Ländern gibt es erweiterte Mittagspausen und damit einhergehend andere Öffnungszeiten als in Deutschland. Wer in Spanien beispielsweise zwischen 12.30 und 16 Uhr ein Museum besuchen möchte, wird vor verschlossenen Türen stehen. Nicht alle Verkehrsregeln und -gepflogenheiten sind in Europa einheitlich. In Frankreich, Tschechien und Dänemark halten Autofahrer beispielsweise wenig vom Vorrang der Fußgänger. Bevor man einen Zebrastreifen überquert, sollte man sich also genau nach allen Seiten umsehen. In Spanien hält dafür nicht jeder Autofahrer tatsächlich bei einer roten Ampel. In den Niederlanden ist Vorsicht und vorausschauendes Fahren geboten, Radfahrer können jederzeit und meist in flottem Tempo um die Kurve kommen.

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