Tag des Meeres: Mehr Schutz für Schweinswale, Seevögel und Seegraswiesen

© Melanie Kiel

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Zum Internationalen Tag des Meeres fordert der NABU die Bundesregierung und die Küstenbundesländer auf, Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee umzusetzen und bedrohte Arten und Lebensräume besser zu schützen. „Angesichts der dramatischen Zahlen des Weltbiodiversitätsberichts zum Zustand der Natur können wir uns Schutzgebiete, die nur auf dem Papier existieren, nicht mehr leisten. 50 Prozent der Meeresschutzgebiete müssen zu nutzungsfreien Zonen werden. Die Hälfte der Natura-2000-Gebiete muss Schweinswalen, Seevögeln und Seegraswiesen vorbehalten sein“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Tag des Meeres: Handeln gegen Artensterben 

Weltweit drohen laut Report des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) bis zu eine Million Arten auszusterben. Davon sind auch die Ozeane betroffen. Sie sind industrialisiert, verschmutzt und bereits auf 60 Prozent ihrer Fläche stark geschädigt. Auch der Nord- und Ostsee geht es nicht besser. Ein Drittel der Arten sind bedroht und stehen auf der Roten Liste. „Das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 kann in seiner heutigen Umsetzung Arten und Lebensräume nicht schützen. Selbst in den Meeresschutzgebieten wird flächendeckend gefischt, werden Rohstoffe abgebaut und für Gaspipelines der Meeresboden umgepflügt. Unser tägliches Handeln konterkariert europäische Naturschutzziele und sägt an dem Ast, auf dem wir sitzen“, kritisiert NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff.

Bevölkerung spricht sich für mehr Meeresschutzgebiete aus

In einer Naturbewusstseinsstudie des Bundesamtes für Naturschutz hatten sich 93 Prozent der Bevölkerung für mehr Meeresschutzgebiete ausgesprochen. Mehr als 90 Prozent meinten, dass Fischerei und Gaspipelines nicht in diese Gebiete gehören. Der NABU fordert ein Zonierungskonzept für die deutschen Meeresschutzgebiete. Die Hälfte der Schutzgebietsfläche muss frei von schädlichen Nutzungen bleiben. International haben sich diese sogenannten „No-Take-Areas“ bewährt. Die Natur erholt sich schneller, Artenvielfalt, Biomasse und auch die Größe der Individuen steigen an. Nur durch diese ungenutzten Bereiche entstehen Rückzugsräume für bedrohte Arten und Lebensräume. Detloff: „Durch sich erholende Fischbestände und gesunde Seegraswiesen als natürliche Klimaschutzmaßnahmen profitieren davon letztlich auch wir Menschen.“

Weitere Informationen: www.nabu.de/meere/

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