Komm auf Kreuzfahrt nach…Lissabon
Auf sieben Hügeln erbaut, in herrlicher Lage am Ufer des Flusses Tejo, besticht Lissabon mit hübschen Vierteln, weitläufigen Plätzen und den farbenfrohen, mit Azulejos gekachelten Häuserfassaden. Und mit Geschichte von der Altstadt bis zum modernen Expo-Gelände.
Umrahmt vom Atlantik im Westen und dem einzigen Nachbarland Spanien im Osten, spielt das Meer seit jeher eine große Rolle für Lissabon. Als hier 1998 die Weltausstellung ausgerichtet wurde, lag das Thema Ozeane nahe. Seit 1999 richtet die Stadt daher regelmäßig Anfang August das Festival dos Oceanos aus.
Grandiose Ausblicke
Wer in die Stadt am Tejo kommt, sollte sich zuerst einen Überblick verschaffen. Und das geht nirgendwo besser als vom 32 Meter hohen Elevador de Santa Justa. Zwischen den Geschäften und Cafés der Rua Carmo und dem Kloster Convento do Carmo im Viertel Baixa ragt der schmiedeeiserne Fahrstuhl empor. Um auf die Spitze des Turms zu gelangen, steigt man eine enge Wendeltreppe hinauf. Von hier eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Stadt. Im Süden fließt der breite Tejo. Im Osten thront erhöht das Castelo de Sao Jorge, in dem einst die Könige Portugals residierten. Im Norden des Baixa-Viertels streift der Blick den Praça dom Pedro IV, auch Rossio-Platz genannt, mit dem klassizistischem Teatro Nacional Dona Maria II.
Wieder unten angekommen spaziert man die Rua Augusta in Richtung Tejo hinunter, die Fußgängerzone der Unterstadt Baixa mit ihren zahlreichen Geschäften und netten Cafés. Am Ende der Straße befindet sich das Arco da Rua Augusta, der Triumphbogen von 1875. Dahinter schließt sich der weitläufige Paradeplatz Praça do Comércio, direkt am Fluss Tejo an.
In der Altstadt zwischen Praça do Comércio und Rossio Platz können Besucher sich kaum verlaufen, denn die Straßen ziehen sich schnurgerade und wirken von oben betrachtet wie ein Schachbrett. Der Grund für diese Bauweise ist auf eine der größten Tragödien der Stadtgeschichte zurückzuführen: Das Erdbeben von 1755 und der Neuaufbau unter dem Premierminister Marquês de Pombal.
Einen Abstecher sollten Lissabon-Besucher in die höher gelegenen Stadtteile Chiado und Bairro Alto machen, die angesagten Einkaufsviertel mit vielen kleinen Läden, Modeboutiquen und Cafés. Auch einige der beliebtesten Fado-Bars finden sich im Bairro Alto. Und was wäre ein Lissabon-Besuch, hätte man nicht wenigstens einmal den melancholischen Fado-Gesang miterlebt, der so tief in die Seele dieses sympathischen Volkes blicken lässt?
Die legendäre „28“
Im Inneren glänzen die klar lackierten Holzbänke wie neu, obwohl einige der Wagen schon seit vielen Jahren im Einsatz sind. Diese legendären elektrischen Straßenbahnen rattern seit über hundert Jahren durch die Gassen der Lissaboner Viertel Bairro Alto, Chiado, Baixa und Alfama. Die berühmteste unter ihnen ist die Linie 28. Sie passiert bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Basílica da Estrela, die Kathedrale Sé und die Kirche São Vicente de Fora. Unbedingt aussteigen sollten Besucher am Aussichtspunkt Portas do Sol. Von dort hat man einen herrlichen Blick über Alfama.
Das alte Lissabon – Belém
Einen Besuch von Belém startet man am Praça da Figueira mit der Straßenbahnlinie 15. Schon nach wenigen Minuten Fahrtzeit rückt eines der neuen imposanten Bauwerke in den Blick: die Ponte 25 de Abril, bei deren Anblick sich viele Touristen an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert fühlen. Vorbei geht es am Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos und dem Torre de Belém, eines der Wahrzeichen der Stadt.
Gegenüber beeindruckt die helle und reich verzierte Kalksteinfassade des Klosters Mosteiro dos Jerónimos, die sich über eine beachtliche Länge von 300 Metern erstreckt. Die Seitenflügel beherbergen heute das Marinemuseum und das Archäologische Museum. Der Torre de Belém und das Kloster zählen zu den wenigen Bauwerken des manuelinischen Stils – der portugiesischen Variante des spätgotischen Baustils – die das Erdbeben von 1755 überstanden haben.
Sehenswert ist auch das Kutschenmuseum „Museo dos Coches“ mit einer beeindruckenden Sammlung historischer Nobel-Karossen aus den vergangenen drei Jahrhunderten. Viele davon haben einst den europäischen Hochadel kutschiert. Nach dem Museumsbesuch sollte man sich stärken. Und das kann man wahrscheinlich kaum irgendwo in Lissabon besser, als in der Antiga Confeitaria de Belém mit ihren grandiosen Blätterteigkreationen und den Puddingtörtchen Pastéis.
Das neue Lissabon – der Parque das Nações
Abseits des Zentrums, im Stadtteil Olivais, liegt das Expo-Gelände. Das direkt am Tejo gelegene Areal hat sich nach der Weltausstellung zum neuen lebendigen Stadtviertel Parque das Nações mit Einkaufszentren, Cafés und Clubs entwickelt. Mittelpunkt des Parque ist der Bahnhof Gare do Oriente, der vom Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde.
Einen guten Überblick verschafft man sich mit einer Fahrt in der „Teleférico“. Vom Panorama-Turm Vasco da Gama führt die Seilbahn in gut 20 Metern Höhe von einem Ende des Platzes zum anderen. Die Aussicht auf den Tejo und den Parque das Nações aus der Vogelperspektive ist beeindruckend. Über die „Pavilhao“ geht es bis zum Oceanário, einem der größten Meerwasseraquarien der Welt. 8000 Tiere, darunter Haie, Rochen und Thunfische sowie 500 Pflanzenarten können dort bestaunt werden.
Tipps für die Lissabon-Reise
Anreise
Der Lissabonner Flughafen Portela liegt etwa sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Ein Taxi ins Zentrum kostet etwa 12 bis 15 Euro. Daneben gibt es den Aerobus als preiswerte Alternative. Dieser pendelt alle 20 Minuten zwischen Flughafen und verschiedenen Haltestellen in der Innenstadt, darunter Praça do Comércio und Marquês de Pombal.
Preiswerte Flüge nach Lissabon bietet beispielsweise TAP Portugal ab verschiedenen deutschen, österreichischen und Schweizer Flughäfen.
www.flytap.com/de
Museen
Museo dos Coches
Pç. Afonso de Albuquerque
T: +351 213 610 850
www.museudoscoches.pt
Museu do Fado
Largo do Chafariz de Dentro, 1
www.museudofado.pt
Tipp: Sonntagvormittags zwischen 10 und 14 Uhr ist der Eintritt in alle Museen der Stadt frei.
Shoppingtipps
A Vida Portugesa
„Das portugiesische Leben“ – so lautet die ungefähre Übersetzung für diesen trendigen Laden. Ob Seifen und Kosmetika in antik anmutenden Verpackungen, portugiesische Spezialitäten wie Süßigkeiten, Essige und Öle und Fischkonserven oder auch Wohnaccessoires im traditionellem Design – das A Vida Portugesa wird man kaum ohne Einkaufstüte verlassen.
Rua Anchieta, 11
T. +351 213 465 073
www.avidaportugesa.com
Antiga Confeitaria de Belém
Hier muss man einfach stoppen und reinschauen – und das nicht nur, weil sich spätestens ab 10 Uhr lange Schlangen auf dem Gehweg vor der Antiga Confeitaria de Belém mit den leckeren Auslagen bilden. Ob die köstlichen Puddingtörtchen Pastéis de Belém, süße Croissants oder herzhafte Quichevariationen – hier gibt es die wohl besten, mit Sicherheit aber beliebtesten Pastéis und Blätterteigkreationen Lissabons. Tipp: Gleich morgens um 9 Uhr oder abends nach 20 Uhr aufsuchen.
Rua de Belém, 84 a 92
T: +351 21 363 7423
www.pasteisdebelem.pt
Conserveira de Lisboa
Sardinen und Thunfisch in Oliven- oder Sonnenblumenöl, Tomaten- oder Chilisoße – in der Conserveira de Lisboa findet man verschiedene Fischsorten in allen erdenklichen Variationen. Die Konserven sind dazu hübsch und noch von Hand verpackt, so dass die bunten Dosen ein schönes und dazu leckeres Mitbringsel sind.
Rua dos Bacalhoeiros, 34
www.conserveiradelisboa.pt
Manuel Tavares
Portugiesische Weine, Käse, Schokoladen, der traditionelle Kirschlikör Ginjinha und viele weitere Köstlichkeiten, die Lissabon-Besucher als Mitbringsel für die Lieben daheim, aber am besten gleich auch noch für sich selbst erstehen können.
Rua da Betesga, 1A
T: +351 213 424 209
www.manueltavares.com
Restaurante Aura
Am herrlich weitläufigen Praça do Comércio befindet sich das Restaurant Aura. Bei gutem Wetter sitzen Gäste unter den schönen Arkaden mit Blick auf den Platz, die historischen Bauten und das Tejo-Ufer. Aber nicht nur die Lage ist erstklassig: Im Aura wird hervorragende portugiesisch-mediterrane Küche serviert. Die Auswahl an Speisen ist gut und der Service ist sehr zuvorkommend. Und das Beste: Die Gerichte sind superlecker und auch noch preiswert.
Praça do Comércio – Páteo da Galé
T: +351 213 469 447
www.auraloungecafe.com
Restaurante Bessa
Ein hübsches Restaurant direkt in der Innenstadt. Hier gehen auch die Einheimischen lunchen. Mittags werden verschiedene preiswerte Tagesmenüs sowie Gerichte à la Carte angeboten. Vorweg gibt’s Oliven, Käse und Brot. Die Hauptgerichte sind typisch portugiesisch: Arroz com Mariscos, ein Eintopf aus Krustentieren mit Safranreis, Gambas in Knoblauch, Leber oder Omelettes. Zum Nachtisch zuckersüße Wassermelone oder Pastéis. Köstlich!
Rua dos Douradores 206-210
T: +351 218 873 832
Hoteltipp Lissabon
Hotel HF Fénix Urban
Das Vier-Sterne-Hotel liegt etwa 200 Meter vom Platz Marquês de Pombal, dem Park Eduardo VII und der Avenida da Liberdade entfernt. Dort befinden sich Metro, Bushaltestellen sowie die Abfahrten der Hop-on-Hop-off-Busse. Die Innenstadt und den Rossioplatz erreicht man in etwa zehn Minuten zu Fuß. Das moderne Hotel verfügt über 148 Zimmer mit Safe, Minibar und kostenlosem W-LAN. Tipp: Zimmer mit Aussicht zum Parque Eduardo VII nehmen.
Av. António Augusto de Aguiar, 14
T: +351 213 515 000
www.hfhotels.com
Weitere Tipps
Lissabon besitzt ein hervorragendes Verkehrsnetz von Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und den Standseilbahnen Elevadores. Hier lohnt sich der Lissabon-Pass, mit dem Besucher alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Allen, die gut zu Fuß sind, sei empfohlen die Stadt zu Fuß zu erkunden.
Im Coupon-Heft der Stadt Lissabon gibt es Rabatt-Gutscheine u.a. für Sightseeing-Touren oder auch Ermäßigung für den Aerobus.