Neue Sonderausstellung in der BallinStadt: „Tatmensch. Albert Ballin“
Anlässlich des 100. Todesjahres Albert Ballins präsentiert das Auswanderermuseum BallinStadt ab heute die Sonderausstellung „Tatmensch. Albert Ballin“.
Der berühmte Reeder war mehr als Namensgeber des heutigen Museums. Er war ein Hamburger Selfmademan, der es aus ärmlichen Verhältnissen ganz nach oben schaffte. Als Generaldirektor der HAPAG machte er diese zur größten Reederei der Welt. Viele Persönlichkeiten schätzen ihn als Freund, darunter Kaiser Wilhelm II.
Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, als jüngstes von 13 Geschwistern einer dänisch-jüdischen Kaufmannsfamilie, übernahm Albert Ballin schon früh Verantwortung. Nach dem Tod seines Vaters 1874 musste Ballin mit 17 Jahren, in die von Ballin sen. gegründete kleine Auswandereragentur Morris & Co. einsteigen. Die Firma vermittelte Auswanderungswilligen Schiffspassagen nach England und weiter nach Nordamerika. Sein früher Geschäftserfolg, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, machte die HAPAG auf ihn aufmerksam. 1886 stieg Albert Ballin bei der Reederei ein und baute das Passagegeschäft aus. Bereits 13 Jahre später wurde er Generaldirektor des Unternehmens.
Ballin – der Erfinder der Kreuzfahrt
Der Bau der Auswandererhallen auf der Veddel, die 1901 eröffnet wurden, war sein Verdienst. Sein Konzept, zur besseren Schiffsauslastung im Winter Kreuzfahrten ins Mittelmeer und später auch zu anderen Zielen anzubieten, hatte ebenfalls großen Erfolg. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere machte Ballin die HAPAG zur größten Reederei der Welt.
Ballin mit seiner vielschichtigen Persönlichkeit prägte Hamburgs Stadtbild, verband Kontinente und Menschen. Dennoch blieb er stets ein Außenseiter. Spannend aufbereitete Text- und Bildtafeln mit Anekdoten, Erinnerungen, Zitaten von Wegbegleitern verbunden mit modernster Museumstechnik lassen Ballin in der Sonderausstellung erneut lebendig werden: Nicht nur als Diplomat, Kaiserfreud, Geschäftsmann oder Erfinder der Kreuzfahrt, sondern auch mit all seinen Freundschaften, seiner Familienliebe und seinem berüchtigten Humor.
Früh sah er die Katastrophe des Ersten Weltkriegs, die auch zu einer Katastrophe für die HAPAG werden sollte, kommen. Allerdings reichte sein politischer Einfluss nicht aus, Berlin von seiner friedensbedrohlichen und englandfeindlichen Politik abzubringen. Durch den Ausbruch des Krieges fühlte Ballin sein Lebenswerk zerstört. Zwei Tage vor Ende des Krieges, am 9. November 1918, schied Albert Ballin aus dem Leben.
„Tatmensch. Albert Ballin“
Die Sonderausstellung ist vom 27. April bis 15. August 2018 von 10 Uhr bis 18 Uhr in Haus 3 der BallinStadt zu sehen.
Eintritt
Erwachsene zahlen 13 Euro, ermäßigt 11 Euro, Kinder (5-12 Jahre) 7 Euro, die Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) kostet 28 Euro, Kleinfamilien zahlen (1 Erwachsener, 2 Kinder) 21 Euro
Öffnungszeiten
April bis Oktober: Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
November bis März: Montag bis Sonntag von 10 bis 16:30 Uhr
Weitere Informationen unter www.ballinstadt.de
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