Norwegian Breakaway – Kreuzfahrt auf einem schwimmenden Kunstwerk
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Die Bemalung der Norwegian Breakaway wurde vom Künstler Peter Max gestaltet © Melanie Kiel
Diese Reise ist vom ersten Moment an ein Erlebnis – auch, weil sie am New Yorker Cruise Terminal in Manhattan beginnt. Wir haben uns vor der Abfahrt ein paar Tage im Big Apple gegönnt und können das nur empfehlen. Empire State Building, Broadway, Central Park – nach so viel Sightseeing ist die Vorfreude auf Entspannung auf der Norwegian Breakaway umso größer!
Das Schiff zählt zu den schönsten, das auf den Weltmeeren unterwegs ist. Die Bugbemalung ist farbenfroh und faszinierend wie kaum eine andere. Peter Max hat die Motive für die Norwegian Breakaway entworfen.
Der New Yorker Künstler mit deutschen Wurzeln gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Maler und ist nebenbei bemerkt unser absoluter Lieblingskünstler. Das Schiff ist größer als gedacht. Und bunter. Die New York-Motive sind so beeindruckend, dass meine Augen immer wieder auf Entdeckungsreise nach neuen Details gehen. Und wenn die äußere Optik schon so viel verspricht, sind wir erst recht neugierig auf das Schiffsinnere.
Norwegian Breakaway: Von Papenburg in die Karibik
Die Breakaway ist das erste Schiff der nach ihr benannten Klasse. Sie ist 324 Meter lang 39,7 Meter breit, 18 Decks hoch und in den 2.014 Kabinen finden ohne Weiteres bis zu 4.000 Passagiere Platz. Die Breakaway ist hierzulande keine Unbekannte: 2013 lief das Kreuzfahrtschiff in der Papenburger Meyer Werft vom Stapel und wurde in Bremerhaven ausgerüstet, bevor sie sich auf den Weg in ihren Heimathafen New York machte.
Das Check-in-Procedere läuft fließend, dauert aber seine Zeit, denn das Schiff ist ausgebucht auf dieser Reise. Erst einmal an Bord, findet man sich schnell zurecht. Wie auf den meisten Schiffen von Norwegian Cruise Line weisen Fischschwärme auf den Teppichen der Kabinengänge die Richtung zum nächsten Fahrstuhl. Was Gäste aber wissen müssen: Im Gegensatz zu vielen anderen Kreuzfahrtschiffen hat die Norwegian Breakaway mittschiffs keinen Lift, lediglich vorne und hinten befinden sich diese. Wer seine Kabine mittig gebucht hat, muss daher immer ein Stück bis zum nächsten Fahrstuhl laufen.
Betten zum Träumen auf der Breakaway
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Die Kabinen auf der Norwegian Breakaway © Melanie Kiel
Unsere Balkonkabine wirkt etwas schmaler als auf den meisten Kreuzfahrtschiffen, dafür sind sie tiefer und alles in allem schön geräumig. Das Bad ist recht groß und die Dusche ein echter Genuss.
Dank des Premium all inclusive-Angebots steht das Wasser schon in der Kabine bereit. Die ist übrigens einfach zum Wohlfühlen – die Kingsize-Betten sind bequem und die Bettwäsche so schön, dass man den ganzen Tag darin verbringen könnte. Einzig die Balkone sind sehr klein und schmal: zwei Stühle und ein Tisch – eben Platz für zwei Personen, mehr nicht. Unsere Kabine auf Deck 14 liegt zudem direkt unter dem Vorsprung des oberen Decks – dieses ungewollte Dach sorgt für viel Schatten auf dem Balkon.
Gut zu wissen: Auf der Norwegian Breakaway gibt es Studios für Alleinreisende, die ohne Einzelzimmerzuschlag buchbar sind.
Freiheit und Flexibilität dank Freestyle Cruising
Wir begeben uns also auf Kreuzfahrt zu den Bahamas. Während der Ausfahrt aus dem Hafen ziehen noch einmal die Highlights New York vorbei. Auf der Backbordseite beeindruckt ein vorerst letztes Mal die Skyline Manhattans, Steuerbord wünscht uns die Statue of Liberty eine gute Reise. Port Canaveral in Florida, die NCL-Privatinsel Great Stirrup Cay und Nassau lauten die Ziele unserer Route. Auf dem Weg dahin genießen wir das sogenannte Freestyle Cruising. Aber was bedeutet das? Für Vuc Malobabic, Hotel Director der Norwegian Breakaway, ist es die individuellste Art der Kreuzfahrt überhaupt. „Die Reisenden unterliegen keinen Zwängen. Sie können essen wo und wann sie wollen und in welchem Outfit sie wollen. Beschränkungen gibt es beim Freestyle Cruising kaum, sodass Gäste ein Maximum an Freiheit und Flexibilität an Bord genießen.“ Der Hoteldirektor ist stets präsent, schaut nach dem Rechten und hält gerne einen Plausch mit den Gästen. Generell fällt auf, dass das Personal auf der Norwegian Breakaway sehr zuvorkommend ist – und das in allen Servicebereichen.
Essen und Entertainment à la NCL
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Im Ristorante La Cucina © Melanie Kiel
Wer bereits auf Kreuzfahrt war, der weiß, dass gutes Essen so ziemlich das Wichtigste auf einer Seereise ist. Mit 25 verschiedenen Dining-Möglichkeiten sowie 15 Bars kann sich das Angebot auf der Norwegian Breakaway wirklich sehen lassen. Italienisch, Japanisch, Französisch, Steak und Seafood, Bistro, Büfett und Burger, Irish Pub und Ice Bar – hier gibt es für nahezu jeden Geschmack das passende Restaurant und die passende Bar. Zu allen Mahlzeiten gut besucht ist das Büfettrestaurant Garden Café auf Deck 15. Ebenfalls inkludiert sind die Hauptrestaurants Taste und Savor auf Deck 6, in denen täglich wechselnde Menüs und Klassiker auf der Karte stehen. Das wohl schönste der im Preis inbegriffenen Restaurants ist der Manhattan Room, der gediegen im Stil eines privaten New York City Supper-Clubs eingerichtet ist. Zum Essen werden Swing- und Jazz gespielt, was viele Gäste auf die Tanzfläche lockt.
Von Koch-Jongleuren und Dschungel-Abenteuern
Auch die Bezahlrestaurants an Bord, bei denen jeweils ein Preisaufschlag zu zahlen ist, sind gut besucht. Die Verfügbarkeiten lassen sich über die Norwegian App, per TV oder bei der Guest Relation checken und auch jeweils direkt buchen. Beliebt ist zum Beispiel das Teppanyaki mit Show Cooking auf Deck 6. Rund um einen authentisch japanischen Hibachi-Grill sitzen bis zu zwölf Personen an Tischen, in der Mitte wirbeln die Köche Messer durch die Luft, jonglieren mit Eiern und brutzeln Steaks und Meeresfrüchte, die sie schließlich kunstvoll auf die Teller manövrieren. Das Ergebnis schmeckt einfach köstlich.
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Außenbereich des Ocean Blue Restaurants an der Waterfront © Melanie Kiel
Den besten Ausblick beim Essen genießt man an der Waterfront, einer Outdoor-Flaniermeile mit Restaurants wie dem Ocean Blue oder dem Wasabi auf Deck 8. Um wirklich alle kulinarischen Möglichkeiten auszuprobieren, reicht eine Kreuzfahrt kaum aus. Ein Dining-Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen: Die Cirque Dreams & Dinner Jungle Fantasy Show im Spiegeltent. Hier gibt es Akrobatik zum Essen. Der Spiegeltent ist Kunst und Kuriosum zugleich – hier taucht man in eine Fantasiewelt ein, die eine Mischung aus Dschungel und Nightclub ist mit pinkfarbenen Plüschecken und in Leopardenoptik gedeckten Tischen, die sich um eine Bühne herum gruppieren. Nach einem Drei-Gänge-Menü betreten Künstler in bunten Kostümen die Bühne und begeistern mit einer tollen Akrobatik-Fantasy-Show, die auch am Broadway gespielt wurde.
Übrigens, tagsüber wird der Raum als Escape Room genutzt.
Apropos Broadway Shows
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Blick über das Pooldeck der Norwegian Breakaway © Melanie Kiel
Vom Bug bis zum Heck: Die Norwegian Breakaway verfügt über so viele Sportmöglichkeiten, dass auch hier die Zeit kaum ausreicht, um alles auszuprobieren. Ein Highlight ist der Aqua Park mit verschiedenen Wasserrutschen. Ihr seid mutig? Dann ab auf die Free-Fall-Rutsche, die Euch in nullkommanix ins Wasser katapultiert. Ebenfalls Mut erfordert ein Gang über die Planke des Hochseilgartens, die etwa zwei Meter über den Schiffsrand hinausragt. Gerade bei voller Fahrt ein absoluter Nervenkitzel. Etwas kurz ist hingegen der Jogging-Track ausgefallen, auf dem man auch einigen Spaziergängern ausweichen muss.
Wer’s ruhiger mag, relaxt rund um die Pools und Whirlpools auf Deck 15 oder im Spice H2O-Bereich mit Jacuzzi, Bigscreen und Wassergrotte am Heck auf Deck 16.
Und was ist mit Peter Max?
Ein Grund, warum wir unbedingt mit der Breakaway fahren wollten, war die äußere Gestaltung des Schiffs von Peter Max. Immer wieder schlendern wir durch die kleine Kunstmeile, in der auch Werke des New Yorker Künstlers zu finden sind. Schön ist, dass es ein paar Vorträge zum Leben und Werk von Peter Max gibt. Und wir sind bei weitem nicht die einzigen Max-Fans. Die Vorträge im Atrium sind allesamt gut besucht. In den täglichen Kunstauktionen im Headlines Club stehen seine Werke immer wieder zum Verkauf. Zu mir nach Hause hat es noch keines geschafft. Aber wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal.
Die Zeit auf dem Schiff verging wieder einmal viel zu schnell. Ein Wiedersehen könnte es aber schon bald geben. Denn die Breakwaway guckt 2018 in Europa vorbei und steuert auch von Warnemünde aus Ziele in der Ostsee an. Anschließend geht’s zurück in die USA. Künftig wird aber nicht mehr New York Heimathafen des schwimmenden Kunstwerks sein: Nach einer Winter-Saison in New Orleans startet die Breakaway ab 2019 von Miami aus in die Karibik.
Die schönsten Bilder von der Norwegian Breakaway
- Ein toller Anblick – die Schiffsbemalung der Norwegian Breakaway trägt unverkennbar die Handschrift des Künstlers Peter Max. Hier ist jedes Motiv ein Fest für das Auge © Melanie Kiel
- Sail-Away-Party im Spice H20-Bereich am Heck auf Deck 16. Bei der Ausfahrt aus New York unterquert das Schiff die Verrazano-Narrows Bridge – eine zweistöckige Hängebrücke, die die New Yorker Stadtbezirke Staten Island und Brooklyn miteinander verbindet © Melanie Kiel
- Die Kabinen sind schmal, dafür bieten sie mehr Raumtiefe. Auf jeden Fall schick und absolut zum Wohlfühlen © Melanie Kiel
- Die Bäder auf der Norwegian Breakaway sind top modern und geräumiger als auf vielen anderen vergleichbaren Kreuzfahrtschiffen © Melanie Kiel
- Gleich fünf mehrstöckige Wasserrutschen gibt es an Bord. Wer Nervenkitzel sucht, wird sich über die Free-Fall-Rutsche, die schnellste Rutsche auf See, freuen © Melanie Kiel
- Zwei Poolbereiche befinden sich auf Deck 15 – zum einen der Aqua Park samt Pool und Kids Aqua Park, zum anderen der von vier Whirlpools flankierte Waves Pool © Melanie Kiel
- Tolle Ausblicke genießt man entlang der Waterfront, einem Open-Air-Rundweg auf Deck 8 © Melanie Kiel
- Entlang der Waterfront gibt es diverse Plätze zum Sitzen und Schauen – auch Ferngläser sind vorhanden © Melanie Kiel
- Sushi, Sashimi und weitere japanische Spezialitäten bietet das japanische Restaurant Wasabi mit einem Innenbereich sowie einem Außenbereich an der Waterfront © Melanie Kiel
- Snacks, Cocktails und tropische Klänge, dazu den weiten Blick aufs Meer gibt’s in Jimmy Buffett’s Margaritaville at Sea auf Deck16 © Melanie Kiel
- Über drei Decks erstreckt sich der Sportkomplex. Von Kletterwand über Minigolf bis hin zum Basketball-Feld reichen die Sportmöglichkeiten an Bord © Melanie Kiel
- Mutige zieht es in den Hochseilgarten mit 40 Elementen und Stationen. Hier sind Spaß und Nervenkitzel garantiert – vor allem an der Planke, die etwa zwei Meter über das Meer hinausragt © Melanie Kiel
- Ob individuell auf Laufbändern, Crosstrainern und mit Hanteln oder in Kursen bei Yoga, Pilates und Spinning – im Pulse Fitness Center auf Deck 15 kann man auch an Bord in Form bleiben © Melanie Kiel
- Wer gerne für sich seine Runden dreht, kann dies auf dem Jogging Track auf Deck 16 © Melanie Kiel
- Im Mandara Spa kann man bei Verwöhnprogrammen herrlich entspannen © Melanie Kiel
- Lust auf die nächste Kreuzfahrt? Diese können Gäste am Cruise Next Schalter mittschiffs auf Deck 6 buchen © Melanie Kiel
- Im Atrium auf Deck 6 befinden sich neben dem Gästeservice auch das Atrium Café, die Atrium Bar, die Bücherei sowie die kleine Kunstmeile © Melanie Kiel
- Online gehen geht natürlich auch auf See – entweder über die Schiffs-PCs im Internet Café oder mit dem Kauf von Internet-Packages © Melanie Kiel
- Die in verschiedenen Farben leuchtende Treppe verbindet die Decks 6 bis 8 © Melanie Kiel
- Herzstück und Hingucker ist ein riesiger Leuchter, der über dem Atrium in bunten Farben leuchtet © Melanie Kiel
- Die Norwegian Breakaway war das erste Schiff der Flotte, das sich im neuen Cappuccino-Style zeigt – so auch in den Kabinengängen © Melanie Kiel
- Auf dem Schiff prägen Beige- und Brauntöne gemixt mit Türkis das Bild © Melanie Kiel
- Beim Teppanyaki im gleichnamigen Restaurant auf Deck 6 werden Messer geworfen, Eier jongliert, Steaks und Meeresfrüchte auf einem authentischen japanischen Hibachi gebrutzelt © Melanie Kiel
- Seafood in etlichen Variationen stehen im Ocean Blue auf der Karte. Fazit: Einfach köstlich! © Melanie Kiel
- Frühstück, Mittag- und Abendessen vom Büfett gibt’s im Garden Café auf Deck 15. Das Café ist nahezu immer gut besucht © Melanie Kiel
- An den Food-Stationen gibt’s was Herz und Magen begehren – Salate, Fleischspezialitäten, Pasta ganz nach Wunsch, Omeletts, Waffeln, Desserts, Softeis und vieles mehr © Melanie Kiel
- Mit Glück ergattert man ein Plätzchen direkt am Fenster oder im Außenbereich – hier kann man beim Essen den Blick übers schweifen lassen © Melanie Kiel
- Den Schiffsbetrieb können Gäste bei einer „Behind the scenes Tour“ kennenlernen. Auf dem geführten Schiffsrundgang stehen ein Blick hinter die Kulissen der Großküche, der Wäscherei und des Theaters auf dem Programm © Melanie Kiel
- Die Spezialitätenrestaurants Moderno Churrascaria und Cagney’s Steakhouse befinden sich nebeneinander auf Deck 8. Während in der Churrascaria Kellner typisch brasilianische Fleischspieße am Tisch servieren, machen Angus Steaks mit Parmesan-Trüffel-Pommes und weitere Steakspezialitäten in Cagneys Steakhouse Gästen den Mund wässrig © Melanie Kiel
- Wer feine italienische Küche mag, ist im Ristorante La Cucina richtig © Melanie Kiel
- Am Tag Escape Room, abends Dschungel-Dinner-Show – so sieht das Programm im „Spiegeltent“ aus. Die „Cirque Dreams & Dinner Jungle Fantasy“ wurde einst am Broadway gespielt. Das Drei-Gänge-Menü wird von in bunte Fantasiekostüme gekleidete Kellner serviert © Melanie Kiel
- Beim Anblick dieser köstlichen Kuchen, Torten und Pralinen im Atrium Café & Bar bekommt man große Augen und Appetit. Einfach mal stehen bleiben, Nascherei aussuchen, Cappuccino oder Tee dazu ordern und genießen © Melanie Kiel
- Ale vom Fass, Knabbereien, Darts, dazu irische oder Pop-Musik – rund um das Atrium auf Deck 7 erwartet Gäste im O’Sheehan’s Neighborhood Bar & Grill typische Irish Pub-Atmosphäre. Tagsüber gibt’s zudem Prime Ribs und Chips © Melanie Kiel
- Neben dem Ocean Blue auf Deck 8 befindet sich die Raw Bar. Wer Lust auf feine Seafood-Snacks wie Austern oder Shrimps zu einem Glas Wein hat, ist hier richtig © Melanie Kiel
- Bühnen und Bars gibt es etliche auf der Norwegian Breakaway. Darunter auch den Headliners Comedy Club auf Deck 6. Unbedingt besuchen: Howl at the Moon – eine Show, bei der zwei Musiker an duellierenden Pianos die Musikwünsche der Gäste erfüllen © Melanie Kiel
- Beim Q&A stehen Hotel Manager, Chef de Cuisine und Chefingenieur dem Publikum gerne Rede und Antwort © Melanie Kiel
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